Stadt in der Stadt. Die Siemensstadt und die Unité d’Habitation im Vergleich

14.11.2020 bis 31.01.2021

Die Ausstellung stellte zwei visionäre Wohnbauprojekte des 20. Jahrhunderts in einen direkten Dialog: die Siemensstadt-Ringsiedlung der späten 1920er Jahre, geplant von bedeutenden Architekten wie Hans Scharoun, Walter Gropius und Otto Bartning, und das Berliner Corbusierhaus (Unité d’Habitation, 1957–58) von Le Corbusier. Trotz des zeitlichen Abstands von fast drei Jahrzehnten verbindet beide Projekte der Anspruch, städtischen Raum neu zu denken – als selbstständiges, funktionales Gefüge innerhalb des Stadtkörpers, als „Stadt in der Stadt“.
Die Ausstellung nahm zentrale Aspekte der modernen Architektur in den Blick: Wohnkonzepte, städtebauliche Struktur, Verkehrsanbindung und nicht zuletzt den sozialen Anspruch der Architektur. Sie machte sichtbar, wie sich die Ideen der klassischen Moderne mit der Nachkriegsmoderne verschränken – und wo Brüche, Weiterentwicklungen oder Neuinterpretationen sichtbar werden.
Historische Fotografien, Grundrisse und Modellaufnahmen bildeten den visuellen Kern der Ausstellung. Sie ermöglichten den Besucher:innen einen vielschichtigen Zugang zu den beiden Projekten – in Bezug auf formale Gestaltung, funktionale Organisation und gesellschaftlichen Kontext.

Nach ihrer erfolgreichen Präsentation in der Galerie treppe b im Corbusierhaus wanderte die Ausstellung im Herbst 2020 in die Infostation Siemensstadt, begleitet von einem Grußwort des Bezirksbürgermeisters Reinhard Naumann. Die ursprünglich als analoge Ausstellung geplante Präsentation in der Infostation Siemensstadt, wurde pandemiebedingt zur Fensterausstellung umkonzipiert, sodass sie unabhängig von Öffnungszeiten zugänglich blieb.

„Stadt in der Stadt“ war Teil des Nachklangs zum Bauhausjahr 2019 und wurde gefördert durch den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Ausstellung legte den Grundstein für eine Kooperation zwischen der Galerie treppe b und der Infostation Siemensstadt, mit dem Ziel, auch zukünftig gemeinsame Projekte umzusetzen.

Eröffnungsrede von Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann